Brasilien

Künstler: Gleice Mere

* 1972 in Brasilien

1989 – 1994 Journalismusstudium an der “Universidade de Brasilia“

1995 – 1999 Fotodesignstudium in Dortmund

2001 – 2004 Fotoprojekte als freischaffende Künstlerin über die Geschichte und Kultur Brasiliens

2005 Abschluss als Masterstudentin an der Akademie der Künste, Leipzig

Auszeichnungen: zum Beispiel “UNICEF Foto des Jahres 2002“; FotoArte Award, Brasilien

Ausstellungen in Brasilien (Foto Biennale), Deutschland, Holland u.a.

 

Interpretation

Vor Kolumbus sollen – so der Wissenschaftler Tzevetan Todorov - auf dem gesamten amerikanischen Kontinent rund 80 Millionen Einwohner gelebt haben.

Vor kurzem hat die Archäologin Anna Roosevelt eine Schätzung über die Bevölkerungszahl der eingeborenen Bevölkerung in Brasilien des XV. Jahrhunderts – vor Kolumbus – gemacht, nach der die damalige Urbevölkerung zwischen 5 und 8 Millionen Menschen betrug. Der brasilianische Linguist Aryon Rodrigues fand heraus, dass noch während der „Entdeckungszeiten“ die Zahl der Völker und Sprachen auf dem amerikanischen Kontinent ca. 1.175 betrug. Heutzutage sind es nur noch 180 Sprachen, die allmählich aussterben.

Der Schutz der Rechte der indigenen Völker hat große Aufmerksamkeit von Organisationen auf internationaler Ebene erhalten. Grundlage bildet die Konvention 169, die den Schutz der indigenen Völker beinhaltet und 1991 in Kraft getreten ist.

Diese erinnert z.B. an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, den Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte und den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte. Sie erkennt die Bestrebungen der indigenen Völker an, im Rahmen der Staatswesen, in denen sie leben, Kontrolle über ihre Einrichtungen, ihre Lebensweise und ihre wirtschaftliche Entwicklung auszuüben. Die Konvention ist das einzige international bindende Vertragswerk, das die Rechte der 300 Millionen Ureinwohner weltweit festschreibt. Die Konvention ist von Brasilien unterschieben und ratifiziert.

Der „Indianer-Bär“ erinnert daran, dass diese Konvention von allen Nationen der Welt unterschrieben werden sollte.

Auf den Bildern sind Indigene aus der Ashaninka und Tupari Stämme. Auf der Rückseite sind alle Namen der letzten 235 indigene Stämme Brasiliens in Form von Körperbemalung verteilt. Auf der Vorderseite sind traditionelle Körperbemalungen von Männern und Frauen aus den Stämmen der Aruá und Tupari. Der Hut und die Ketten sind der typische Schmuck indigener Völker. Fußball ist der Lieblingssport der brasilianischen Bevölkerung und wird überall gespielt. Auch die Indianer lieben diesen Sport und spielen ihn im tropischen Regenwald.

Gleice Mere