Künstler: Simon N' Sondé

Geboren: 31.12.1935 in Tchitondi (Republic Congo)
1953: 1. Platz bei der Aufnahmeprüfung an der "Ecole des Arts" von Brazzaville
ab 1953: Studium der Bildenen Künste 
seit 1955: Preise in Paris, Brazzaville, Dakar (Senegal)
seit 1962: Aufenthalte in Frankreich, China, Korea, Jugoslawien
seit 1972: in Frankreich lebend
Mitglied der International Ceramic Academie in Genf/Schweiz
Simon N' Sondé ist 2020 verstorben

 

Interpretation

Der Bär von Simon N'Sondé stellt eine Reise in die Welt des Landes Kongo mit seinen Farben und seiner Geschichte dar und ist zugleich eine Einführung in eine Welt, in der keine Grenzen zwischen den Lebenden und den Toten besteht. Die Darstellungen auf dem Bären bestehen aus den vier symbolischen Farben Kongos: Weiß Grau, Schwarz und Rot. Weiß steht für den Verstand, für das Unsichtbare und für die Medizin. Schwarz steht für das Unrecht. Grau steht für die Familie, für das Zuhause und die ihr innewohnende Kraft der Heilung. Die Farbe Rot symbolisiert Macht, die Herausforderung und den Kontakt mit den Ahnen.

Auf dem rechten Hinterbein befinden sich die Wahrzeichen des großen Königreiches Kongos, welches aus vier Teilen bestand. Das Herz dieses Reiches nannte sich "Zita dya nzo".

Über der Afrikakarte befindet sich eine Sonne, die an die Diaspora dieses Volkes erinnern soll. Teile der Gemeinschaft finden sich noch heute in Südamerika, in der Karibik und in Europa wieder. Der "Ganga tchi ba", der sich rechts von der Fahne befindet, ist ein weiteres Medium zwischen dem Sichtbaren und Unsichtbaren. Er besitzt die Fähigkeit zu heilen und Recht zu sprechen. Die sorgfältige Darstellung der Zeremonie der Heilung (Nkissi) soll deren Bedeutung unterstreichen.

Simon N'Sondé