Berlin bindet Petersburg einen Bären auf

Meister Petz sorgt für bunte Deutsche Kulturtage

Anna Litvinenko

Die vierpfotige Figur ist Teil des großen Projekts der „Buddy Bär Berlin GmbH“, die diese Skulpturen aus der deutschen Hauptstadt in die ganze Welt entsendet und von einheimischen Künstlern bemalen lässt. Florian Seitz, Leiter des Kultur- und Pressereferats des deutschen Generalkonsulats und selbst ein Berliner, war von der Idee sofort begeistert, so einen Bär anlässlich der Deutschen Kulturtage, die in der Newa-Stadt vom 11. bis zum 31. Mai stattfinden, auch nach Petersburg zu bringen. „Der Bär ist ein Symbol für Berlin, aber auch gleichzeitig für Russland“, sagt Corinna Giese, die Pressesprecherin des Generalkonsulats.

Ein Wettbewerb entschied darüber, welcher Petersburger Künstler das Gewand für Meister Petz malen darf. Rund 30 Vorschläge wurden eingereicht. Den Zuschlag der Jury erhielt Alexander Ischenko. „Seine Arbeiten haben uns überzeugt“, so Corinna Giese.

Der 34-jährige Maler hat Kunst in Taschkent, Moskau und Italien studiert und auch eine Zeit lang in einem Kloster bei Moskau gelebt, um die Ikonenmalerei zu erlernen. Vor einigen Jahren malte er eine katholische Kapelle im bayrischen Eichstatt aus und lernte damals Deutschland und die Deutschen näher kennen. „Ich spreche zwar kein Deutsch, aber wir haben uns da immer gut verstanden“, erzählt Ischenko. Bereits 1995 stellte er seine Bilder erstmals in Berlin aus, seitdem gefällt ihm die Stadt.

Seinen Berliner Bären bemalte Alexander Ischenko mit einer farbenprächtigen Landschaft. „Die Skulptur soll Güte ausstrahlen, ein Gruß der Natur sein, die uns in der Stadt so fehlt“, sagt er. Für das Generalkonsulat war eben diese gute Laune und positive Stimmung bei Ischenkos Projekt entscheidend. „Wappen zu malen oder die beiden Städte wäre ja zu direkt. Die Landschaft schien uns eine elegante Idee zu sein, sie kann als Gruß aus dem grünen Berlin verstanden werden und ist überhaupt sehr symbolträchtig“, sagt Corinna Giese. So ein Naturbursche von Bär wird auch gut in die üppiggrüne Allee der Furschtatskaja-Straße von Petersburg passen, wo er mindestens den Sommer über zu besichtigen sein wird.

Deutsche Tage in St. Petersburg

Vom 11. bis zum 31. Mai finden in St. Petersburg zum zweiten Mal „Deutsche Tage“ statt. In diesem Jahr steht die Aktion, die vom Generalkonsulat St. Petersburg in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut und zahlreichen deutschen und russischen Partnerorganisationen ausgetragen wird, unter dem Motto „Deutschland – hier und jetzt“. Die Petersburger und die Gäste der Stadt erwarten mehr als 20 Veranstaltungen: Kinofilme, Theater, Vorträge, Lesungen und nicht zuletzt ein Konzert der in diesem Jahr als „Beste deutsche Gruppe“ ausgezeichneten Berliner Band „Wir sind Helden“. Das genaue Programm ist unter www.sankt-petersburg.diplo.de ersichtlich.